Audi steht vor Herausforderungen: Motorenentwicklung und Rückstand auf etablierte Teams in der Formel 1

Älle

Audi bereitet sich auf seinen mit Spannung erwarteten Einstieg in die Formel 1 vor, der mit der Übernahme des aktuellen Sauber-Teams und der Einführung neuer technischer Regularien einhergehen wird. Der deutsche Automobilhersteller plant, diese Regeländerungen zu nutzen, um die derzeit schwächelnden Aussichten von Sauber zu verbessern. Das Team aus Hinwil belegt in dieser Saison mit null Punkten den letzten Platz in der Konstrukteurswertung.

Trotz des ehrgeizigen Vorhabens steht Audi vor einer schwierigen Aufgabe, da es nicht nur das Team übernimmt, sondern auch beschlossen hat, einen eigenen Motor zu entwickeln. Das bedeutet, dass die Marke nicht auf die Unterstützung eines etablierten Motorenlieferanten zurückgreifen wird.

Mattia Binotto, der im August dieses Jahres als Leiter des Projekts bei Audi eingestellt wurde, gab bekannt, dass die Pläne des Unternehmens aus Ingolstadt wie vorgesehen voranschreiten.

Rückstand im Vergleich zu etablierten Herstellern

Binotto räumt jedoch ein, dass Audi zu Beginn einen Rückstand auf die bereits etablierten Motorenhersteller haben wird, auch wenn die Motorenregularien 2026 überarbeitet werden. „Es ist ein Lernprozess. Wir treten gegen Organisationen an, bei denen die Hersteller bereits fest etabliert sind“, erklärte er.

Er betonte die Bedeutung von Erfahrung in dieser Hinsicht: „Die gesammelten Erfahrungen dieser Hersteller sind wertvoll und wichtig. Auch wenn die Organisation bei Audi und die vorhandenen Anlagen großartig sind und die Programme gut voranschreiten, gibt es dennoch eine Lernkurve, die durchlaufen werden muss.“

Binotto erwartet deshalb, dass Audi zu Beginn einen Rückstand haben wird: „Wie groß dieser Rückstand sein wird, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen, aber es wird sicherlich eine Herausforderung.“

Motorenentwicklung als Schlüssel

Besonders die Entwicklung des Antriebsstrangs wird entscheidend sein. Der ehemalige Ferrari-Teamchef betonte jedoch, dass die genaue Lücke im Vergleich zu den bestehenden Herstellern erst klar wird, wenn der Audi-Bolide erstmals auf die Strecke geht.

„Erst auf der Strecke werden wir ein klares Bild davon bekommen, wie wir im Vergleich dastehen. Aber wir haben noch über ein Jahr Zeit bis dahin“, so Binotto.

Audi führt derzeit ein intensives Programm auf den Prüfständen durch, um sicherzustellen, dass der eigene Antrieb rechtzeitig einsatzbereit ist. „Unsere Aufgabe wird es sein, diesen Prozess so gut es geht zu beschleunigen und so wettbewerbsfähig wie möglich zu sein, wenn die Saison 2026 beginnt“, fügte er hinzu.

Fazit: Ein ambitionierter, aber langer Weg

Der Einstieg von Audi in die Formel 1 ist mit hohen Erwartungen verbunden, doch die Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Motorenentwicklung, sind enorm. Während die Infrastruktur und die Organisation bei Audi stark aufgestellt sind, wird es Zeit und Anstrengung benötigen, um den Rückstand auf die etablierten Teams aufzuholen. 2026 wird zeigen, ob Audi den Sprung an die Spitze der Königsklasse des Motorsports schafft oder sich mit Rückschlägen auseinandersetzen muss.