Revolutionäre Änderung in der Modellbenennung sorgt für Klarheit – oder nicht?
Audi hat sich nach langem Hin und Her entschieden, sein Namenschaos mit einer radikalen Maßnahme zu beenden: Ab sofort werden alle neuen Modelle nach ihrer individuellen Fahrgestellnummer (VIN) benannt. Das bedeutet, dass jeder Autobesitzer – vorausgesetzt, er kann eine 17-stellige Zahlen-Buchstabenkombination fehlerfrei notieren, die neueste App der Zulassungsbehörde besitzt, 30 Minuten Zeit übrig hat und kein soziales Leben führt – sein Fahrzeug problemlos identifizieren kann.
Mit dieser Maßnahme verabschiedet sich Audi von seinen bekannten Modellreihen A, Q und RS. Auch Begriffe wie Sportback und Avant – also die bisherigen Bezeichnungen für Schrägheck- und Kombimodelle – werden gestrichen.
Ein Unternehmensinsider erklärt die ungewöhnliche Entscheidung so: „Unsere Kunden haben uns oft gefragt, warum der neue A5 eigentlich der alte A4 ist. Wir haben die Kritik verstanden und ein System entwickelt, das keinerlei Verwechslungen mehr zulässt. Nun wird auf den ersten Blick ersichtlich, um welche Fahrzeuggröße, Karosserieform und Antriebsart es sich handelt – völlig unmissverständlich.“
Allerdings wird Audi weiterhin eine zufällig gewählte zweistellige Zahl zur ungefähren Angabe der Motorleistung beibehalten. Zudem bleibt der Begriff „TFSI“ für Benziner erhalten – allerdings mit einer kleinen Änderung: Die vollständige Bezeichnung „Turbo Fuel Stratified Injection“ wird künftig in großen Buchstaben auf dem Kofferraumdeckel eingestanzt.
Neuer Werbeslogan: „Was ist das?“
Mit der neuen Namensstrategie verabschiedet sich Audi auch von seinem weltbekannten Werbeslogan „Vorsprung durch Technik“. Die neue Marketingkampagne trägt stattdessen den schlichten, aber vielsagenden Titel: „Was ist das?“
Ob diese revolutionäre Namensänderung tatsächlich für mehr Klarheit sorgt oder ob Audis Kunden künftig mit einer Liste voller Zahlen jonglieren müssen, bleibt abzuwarten.