Jährlich veröffentlicht der TÜV-Verband e.V. die Ergebnisse der Prüfungen der verschiedenen Technischen Überwachungsvereine im sogenannten TÜV-Report. Die jährlich erhobenen Daten zeigen deutlich, welche Mängel an Fahrzeugen besonders häufig auftreten und bieten eine Orientierung für Autofahrer, worauf sie bei der eigenen Hauptuntersuchung besonders achten sollten.
Zu den am häufigsten auftretenden Mängelgruppen zählen „Licht und Elektrik“, „Umweltbelastung“, „Achsen, Räder und Reifen“ sowie „Bremsen“. Ein Blick auf diese Kategorien hilft, sich gezielt auf die HU vorzubereiten und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
Beleuchtung und Elektrik: Häufige Fehlerquelle
Obwohl es vergleichsweise einfach ist, die Beleuchtung eines Fahrzeugs selbst zu überprüfen, gehört die Kategorie „Licht und Elektrik“ zu den häufigsten Mängelgruppen im TÜV-Report. Eine ordnungsgemäß funktionierende und richtig eingestellte Beleuchtung ist für die Fahrsicherheit von großer Bedeutung, daher sehen die TÜV-Prüfer hier genau hin und zeigen wenig Nachsicht.
Ein Lichtblick: Durch den vermehrten Einsatz langlebiger LED-Technik in neueren Fahrzeugmodellen dürfte die Mängelquote in dieser Kategorie langfristig sinken. LED-Leuchten sind robuster und weniger anfällig als ältere Glühbirnen.
Bevor Sie zur Hauptuntersuchung fahren, testen Sie alle Leuchten gründlich: Frontscheinwerfer, Bremslichter, Rückleuchten, Rückfahrscheinwerfer und Blinker sollten ebenso überprüft werden wie selten genutzte Lichter wie Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte.
Ölverlust an Motor und Antrieb
Gleich nach defekter Beleuchtung steht Ölverlust an Motor und Antrieb auf der Liste der häufigsten Mängel bei der Hauptuntersuchung. Wenn dieses Problem stark ausgeprägt ist, wird die TÜV-Plakette höchstwahrscheinlich verweigert. Ein leichter Ölverlust kann dagegen als geringfügiger Mangel bewertet werden, sofern die Umweltbelastung als minimal eingestuft wird.
Dennoch sollte ein solcher Mangel innerhalb eines Monats behoben werden. Die Verantwortung für die Reparatur liegt dabei beim Fahrzeughalter.
Ölverluste lassen sich oft schon erkennen, wenn sich unter dem Auto Ölflecken bilden. Entdecken Sie unter Ihrem Fahrzeug einen frischen Ölfleck, ohne kürzlich Öl nachgefüllt zu haben, ist ein Besuch in der Werkstatt ratsam. Dort kann festgestellt werden, ob es sich um Motor-, Getriebe- oder Hydrauliköl der Servolenkung handelt.
Mängel an Achsfedern und Stoßdämpfern
Ein häufiges Problem bei Hauptuntersuchungen sind Schäden an Achsfedern und Stoßdämpfern. Egal, wie alt das Fahrzeug ist – die Mängelgruppe „Achsen, Räder, Reifen“ steht regelmäßig ganz oben auf der Liste. Sind die Federn verschlissen oder gar gebrochen, wird dies als erheblicher Mangel eingestuft und die TÜV-Plakette verweigert. Ein Defekt in der Aufhängung beeinträchtigt die Fahrstabilität und ist besonders in Kurven oder bei Ausweichmanövern gefährlich.
Achten Sie auf ein „schwammiges“ Lenkverhalten oder Schaukeln in solchen Fahrsituationen, dies könnte auf Probleme mit der Aufhängung hinweisen. Ein unsicheres Fahrgefühl ist ein guter Indikator dafür, das Fahrzeug von einer Werkstatt überprüfen zu lassen.
Vor der Hauptuntersuchung sollten Sie auch die Bereifung inspizieren. Unzureichende Profiltiefe, falsche Reifengröße oder beschädigte Reifen gelten als erhebliche Mängel, bei denen die Prüfplakette verweigert wird.